WIR BLICKEN VORAUS
Wahlperiode 2024-2028. Ein Ausblick.
Die neue Amtszeit des Hauptpersonalrates wird sicher fordernd. Waren in den vergangenen vier Jahren Corona und Homeoffice die Topthemen, wird es zunehmend um Finanzierungsfragen der gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt und um einen harten Preiswettbewerb gehen. Mit dem Wettbewerb um den besten Preis kennen wir uns seit Jahren aus. Zuletzt war es etwas ruhiger darum geworden. Im Jahr 2024 wird der Beitragssatz, oder besser der Zusatzbeitragssatz, wieder in den Fokus geraten. Neu und durchaus interessant und herausfordernd wird die gesetzlich gewollte Debatte um Qualitätsstandards in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Noch wichtiger erscheint mir die Problematik der zunehmend schwierigen Lage einzelner Krankenkassen. Ohne eine politische Initiative und unter der Annahme von gleichbleibenden Bundeszuschüssen, oder gar sinkenden Zuschüssen, wird es immer wahrscheinlicher zu Fusionen kommen. Gut, dass wir auch dafür über unsere erfahrenen Kolleginnen und Kollegen auf der verdi-Liste genügend Erfahrung mitbringen. Auch ich selbst bringe viel Erfahrung mit. Verschiedene Fusionen habe ich als Vorsitzender des Hauptpersonalrates begleitet. Unterschiedliche Tarifverträge und Dienstvereinbarungen zusammenzubringen sind kein einfaches Handwerk, sondern bedarf fachlicher Expertise, guter Netzwerke und insbesondere Wertschätzung für die Interessenlagen der neuen Kolleginnen und Kollegen.
Wir haben bei verschiedenen Fusionen immer bewiesen, dass wir Übergänge gut und sicher gestalten können. Setzen Sie also auf unsere Erfahrung, wenn diese gebraucht wird.
Innerbetrieblich gibt es viele Baustellen. Eine Aufzählung würde hier sicher den Rahmen sprengen. Ein wesentlicher Punkt der nächsten Jahre wird mein Einsatz gegen die Überregulierung und den Bürokratismus sein. Unsere DAK-Gesundheit hat in den letzten vier Jahren zu viel Augenmerk daraufgelegt, viele Themen gleichzeitig und in gleicher Priorität auf zu wenige Schultern zu legen. Diese wenigen Schultern werden dann auch noch mit Kontrollen und Maßnahmeplänen traktiert.
Ein Hamsterrad, in dem sich insbesondere diejenigen befinden, die unseren Kundinnen und Kunden direkt Rede und Antwort stehen. KundenberaterInnen, SachbearbeiterInnen, GesundheitsberaterInnen, VertrieblerInnen seien beispielhaft aufgezählt. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen wurden in den letzten vier Jahren dazu eingeladen, darüber nachzudenken, was es noch an Ideen gibt. Vergessen wurden mir dabei mehr und mehr die Menschen, die das alles umsetzen sollen. Es muss doch genau umgekehrt sein, wenn es wirklich darum geht, unsere Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Viele arbeiten an den Anliegen unserer Versicherten und einige überlegen, wie wir noch besser werden können. Dabei bin ich auch davon überzeugt, dass wir sehr viel Know-how in unseren eigenen Reihen vorhalten.
38 Jahre DAK-Gesundheit und viele, viele Gespräche vor Ort in ganz Deutschland und auch über Telefon machen mich da sehr sicher. Dieses "gewusst wie" muss entfesselt werden und die Anzahl der Unternehmensberatungen, die oft nur vorhandenes Wissen absaugen und sich anschließend gut dafür bezahlen lassen, endlich reduziert und bestenfalls auf null geführt werden.
Die Enttäuschung darüber, oft nicht richtig ernst genommen zu werden und mit den eigenen Ideen nicht wertgeschätzt zu werden, ist größer geworden in unserer Belegschaft.
Künstliche Intelligenz und Big-Data werden uns in den nächsten vier Jahren vor neue und auch heute noch unbekannte Herausforderungen stellen. Automatisierungsprozesse werden weiter zunehmen. Mit Auswirkungen auf die Anzahl der Arbeitsplätze und darüber hinaus auf den Inhalt der täglichen Arbeit. Algorithmen werden die Kontrolle über eher einfachere Tätigkeiten übernehmen. Es wird erneut unsere Erfahrung mit Transformationsprozessen gebraucht werden, um Kolleginnen und Kollegen in diesen Prozessen zu unterstützen und abzusichern.
Mit der Einführung digitaler Tools gehen Möglichkeiten der digitalen Überwachung und der digitalen Leistungs- und Verhaltenskontrolle einher. Big-Data Analysewerkzeuge ermöglichen die automatisierte Auswertung von Fehlzeiten oder der Nutzungsdauer von Software. Tracking von Bewegungs- und Standortdaten sind über Endgeräte möglich. Gut, dass wir die erforderliche Aufmerksamkeit auf diese Themen schon heute mitbringen und uns sehr kritisch mit den neuen Herausforderungen auseinandersetzen. Aufmerksamkeit, Wissen und Erfahrung ist in den nächsten Jahren besonders gefragt, um weiterhin die Interessenlagen der Kolleginnen und Kollegen konsequent zu wahren und zu schützen.
Die verdi-Liste stark-mit-dir möchte Ihnen für die kommende Wahlperiode ein Angebot machen: Schenken Sie unserem Team aus Alt und Jung, aus Routine und neuen Impulsen erneut das Vertrauen. Wir geben Ihnen das Vertrauen mit hoher Einsatzbereitschaft und Durchsetzungsvermögen zurück Bei der letzten Wahl haben Sie uns mit knapp 78 Prozent Ihr Vertrauen in überwältigender Weise geschenkt. Wir konnten Ihnen beweisen, dass wir auch bei unbekannten Themen wie Corona innovative Lösungen formulieren und durchsetzen.
Machen Sie von Ihrem aktiven Beteiligungsrecht Gebrauch und wählen Sie.
Glück auf und herzliche Grüße
Ihr