Org-Ausschuss - verdi in der DAK

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DER ORGANISATIONSAUSSCHUSS
Die Funktionstüchtigkeit einer Institution

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
beschäftigt man sich mit der Organisation eines Unternehmens so wird dies in der Literatur so beschrieben:
„Der Begriff Organisation steht für ein über einen gewissen Zeitraum fest bestehendes, arbeitsteiliges System, in dem Beschäftigte und Maschinen zur Erfüllung der Unternehmensaufgabe (Dienstleistungen oder Produktion von Sachgütern) und zur Erreichung der Unternehmensziele verbunden sind." (Pirntke, 2007)
Die Organisationsform eines Unternehmens beeinflusst und charakterisiert die gesamte Struktur und die Projektabläufe. Sie entscheidet maßgeblich darüber, wie das Unternehmen aufgebaut ist, welche hierarchischen Strukturen vorherrschen und wie einzelne Unternehmensbereiche in- und untereinander gegliedert sind. Zudem hat sie einen erheblichen Einfluss darauf, wie schnell auf Kundenanfragen reagiert werden kann und welche Kosten dabei entstehen.“

Und das ist auch die Aufgabe im Organisationsausschuss, kurz OrG-Ausschuss genannt. Der Organisationsausschuss des Hauptpersonalrates verhandelt mit dem Arbeitgeber die Anzahl der Stellen je Dienststellenart und am Ende für jede Dienststelle.
Wir gehen in Verhandlungen zu Themen wie die Zuteilung der Arbeit auf bestimmte Stellentypen. Wir untersuchen Arbeitsprozesse und denken über Verbesserungen nach. Wir machen den Arbeitgeber auf Störungen im Prozess aufmerksam. Wir weisen auf unnötige Prozesse hin.

Diese Aufgaben stellen eine große Herausforderung dar. Die verdi-Mitglieder, die in diesem Ausschuss sitzen, müssen Zahlen, Daten, Fakten lieben. Wir müssen uns mit den Prozessen in den jeweiligen Dienststellen auskennen. Ein grober Überblick reicht da nicht.

Dem OrG-Ausschuss wird vom Arbeitgeber häufig Kleinteiligkeit vorgeworfen. Aber auch ein Arbeitsaufwand, der mit 0,1 Stelle ausgeworfen wird, sind 16 Stunden in der Woche, 64 Stunden im Monat und 768 Stunden im Jahr. Hat man mehrerer solcher Vorgänge so wundert sich der Einzelne: „Wo ist die Zeit geblieben?“

Wir verhandeln über Stellenanteile. Dabei steht aber immer der gesamte Mensch, also Sie als Beschäftigte, bei unserem Handeln im Mittelpunkt. Jeder Stellenanteil ist aber genauso von Bedeutung, wie jedes kleine Puzzleteil für das Gesamtbild wichtig ist.
Sind die Stellenzahlen einer Dienststelle nicht korrekt verhandelt, so entsteht Druck. Durch die Coronazeit konnten die Zeitmessungen in den Dienststellen nicht durchgeführt werden. Der gesamte Zeitplan wurde über den Haufen geworfen. So konnte erst mit erheblicher Zeitverzögerung die Zeitmessung bspw. in den Fachzentren Pflege durchgeführt werden. Es war höchste Eisenbahn. Trotz zwischenzeitlichen Einsätzen von Aushilfen war die Unterstützung viel zu gering. Der Arbeitsdruck war enorm. Jetzt wird permanent daran gearbeitet, dass ausreichend Personal in den Fachzentren abgebildet wird. Dabei ist klar, dass die Einarbeitung ebenfalls Zeit benötigt und Aufwände verursacht.
Mit der Einführung von 21c konnten die damals vorliegenden Zeitwerte nicht einfach übernommen werden, weil sie einfach nicht mit der "Neuen Welt" vergleichbar waren. Insofern ist jede Zeitmessung in einem Fachzentrum eine kleine Wunderkiste. Man weiß nie genau, was die Zeitmessungen ergeben. Wir stellen fest, dass einige Prozesse schneller gehen, andere dafür länger dauern, als bisher angenommen. Sorge bereiten uns insgesamt die massiven technischen Performance-Probleme. Die ständigen Ausfälle rauben allen den Nerv.

Auch in Zukunft wird es zu weiteren organisatorischen Veränderungen kommen. Work-Flow und Dunkelverarbeitungsprozesse werden verstärkt eingesetzt werden. Diese sollen eine Arbeitsentlastung bringen. Da wir es mittlerweile mit einem Arbeitnehmermarkt zu tun haben, ist die Einstellung von neuem Personal schwieriger geworden. Insofern sind entlastende Maßnahmen dringend erforderlich. Zum Start dieser technischen Hilfsmittel sind diese meist mit Mehrbelastungen verbunden. Erst dann, wenn wirklich eine Entlastung eintritt, werden Stellen verändert. So lautet die Verabredung mit dem Arbeitgeber. Das ist auch richtig so! Zumal jede Mehrbelastung, bspw. erzeugt durch eine Gesetzesänderung, ebenfalls nur zeitverzögert bewertet wird.

Wir haben uns mit dem Arbeitgeber geeinigt, dass die Zeitmessungen - nach persönlicher Schulung - auch im Home-Office durchgeführt werden kann. Inwieweit sich die Dienstvereinbarung Home-Office auf die Organisation im Unternehmen auswirkt, wird die Zukunft zeigen.

Es gibt aber auch organisatorische Veränderungen, bei denen "vergessen wird", den OrG-Ausschuss zu informieren. Das kann im „Eifer des Gefechts“ passieren. Manchmal steckt aber auch Methodik dahinter. Hier benötigen die verdi-Mitglieder im OrG-Ausschuss ihre Hinweise. Wenn anders gearbeitet wird, als eigentlich angewiesen, hat dies immer Auswirkungen auf den Arbeitsaufwand und ggf. auch auf die Stellenzahl.

Wir leben von Ihren Hinweisen!

In der Vergangenheit konnten wir durch ihre Hinweise eine Menge klären. Die ein oder andere Anweisung wurde zurückgenommen. Andere Anweisungen wurden legitimiert und führten auch zur Rechtssicherheit bei Ihnen.

Die vielen verdi-Mitglieder im OrG-Ausschuss haben das Ziel, dass die Stellen so gebildet werden, dass Sie ordnungsgemäß und effektiv einfach ihre Aufgaben erledigen können und dabei gesund bleiben.

Wir wollen nach Möglichkeit jede Dienststellenart gerecht abgebildet zu bekommen. Sie, die "Praktiker und Praktikerinnen“ vor Ort sind dabei unsere beste Beratung.
Wir kämpfen und verhandeln für Sie!


Die verdi-Mitglieder im Organisationsausschuss
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